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Geologie

In der historischen Geologie (Stratigraphie) lag im Devon, in der Altzeit die Erdplatte des heutigen Europas und damit auch das Land Hessen und unsere hiesige Heimat vor 350 bis 400 Mio. Jahren südlich in der Nähe des heutigen Äquators. Die Erdplatte war von einem großen Ozean überdeckt. Am Meeresgrund fanden so auch wie heute vulkanische Ausbrüche statt. Es bildeten sich Diabass- und Tuffschichten.
 

Durch Aufwindungen entstand eine geringe Wassertiefe sowie eine Wassertemperatur von ca. 21° Celsius. Dies sind die Voraussetzungen für das Leben der Korallen, die dann Riffe bilden. Zusätzlich durch chemische Ausfällung von CaCO 3, Kalkkarbonat, finden wir heute in unserer Gegend einen Massenkalkzug der von SW nach NO, beginnend bei Niederlahnstein bis zum Fuße des Dünsberges streicht.

Die Tektonik, Heben, Senken und Zerreißen der Erdscholien sowie Abtragung durch Verwitterung und Flüsse wurde und wird in Millionen von Jahren unsere Erdoberfläche gestaltet.

Im Devon wurden auch durch Aushauchen von eisenhaltigen Gasen unsere Roteisenerzlagerstätten gebildet.

Das Brauneisenerz mehr oder weniger mit Mangan angereichert, entstand vor 20 bis 50 Millionen Jahren im Tertiär.


Diese Erze bilden sich u.a. auch wo sich Eisenoxyd unter Zutritt von Luft aus wässrigen Lösungen niederschlägt. In unserer Gegend sind die Lagerstätten an die ausgewaschenen Hohlformen im unterlagerten Kalkstein gebunden und besitzen daher eine relative geringe Ausdehnung in der Fläche und Tiefe. 

So auch im Grubenfeld Malapertus. Hier wurde aus dem Keraporphyr durch Sickerwasser das Eisen (Fe203) ausgeschieden.
 

Das Entstehen von Brauneisenerz kann im Lahnstollen beobachtet werden. lm Grubenfeld Malapertus und damit auch im Kalksteinbruch Niedergirmes treffen wir die nachstehend aufgeführte Gesteinsfolge an. Der feste Massenkalk setzt bei ca. 126 NN auf den Schalstein (Verfestigte Tuffe) auf. Seine Mächtigkeit beträgt bis zu 80 Meter und ist Schwefel- und Phosphorarm, bei einem Gehalt von 96 bis 98 % CaCo3. 

 

Darüber liegt in unregelmäßiger Stärke da bevor es zur Überlagerung mit Lehm kam, die Kalksteinoberfläche über Millionen von Jahren der Verwitterung ausgesetzt war in einer Mächtigkeit von 5 bis 17 Meter.

Interessant, nur wenige 100 Meter in nördlicher Richtung im Kalksteinbruch Hermannstein steht ein Riffschuttkalkstein an.

Die kleinen wie größeren Gesteinsbrocken aus dem durch Wasserkraft zerstörten Riff wurden durch Kalzinierung wieder verfestigt.

Dieser Kalkstein ist nicht verwitterungsbeständig. Hier finden wir ebenfalls kleine Brauneisenerz-Lagerstätten (Braune Liesel, Beate, Jakob), aber auch große Tonlagen in der Tiefe und Dolinen mit Lehm gefüllt.

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